​Warum braucht mein Tesla Model S ​23 Minuten bis der Supercharger mit der Ladung beginnt?

​Wie du vielleicht aus meinem täglichen Elektroauto-Vlog bei YouTube weißt, bin ich gerade auf einer Mastermind in Köln und heute auf der Rückfahrt mit meinem Tesla Model S.

Weil das Azimut Hotel leider keinen Destinationcharger hat, musste ich auf der Hinfahrt schon bei Lidl den Akku nach laden und zusätzlich eine dreiviertel Stunde investieren.

Da nun auch noch das Wetter recht kalt war und mein Tesla Model S auf einem Parkdeck in der Kälte stand, bin ich mit 35% SOC (Akkustand) gestartet, genug, um zum Supercharger nach Kamen zu kommen. – Dachte ich zumindest, denn das hatte meine grobe Kalkulation ergeben -.

​Zum Vergrößern des Bildes der Fahrt mit meinem Tesla Model S bitte auf das Bild klicken.

​Normalerweise verbraucht mein Model S bei der aktuellen Witterung 21 – 24 kWh/100 Kilometer bei einer Autobahnrichtgeschwindigkeit von 130 km/h.

Insofern habe ich mir keine großen Gedanken gemacht, denn bei 35% SOC müsste ich 25,4 nutzbare kWh im Akku haben und wenn ich die Geschwindigkeit reduziere, sollten sie für die Strecke von 132 Kilometer reichen.

Für den Notfall hatte ich mir noch einen Chademolader auf der Strecke zum Supercharger herausgesucht, so dass ich dort einige Kilometer hätte nachladen können.

Der Trippplaner kündigte auch großzügig eine Restreichweite von 7% am Supercharger in Kamen an, die er während der Fahrt dann aber auch sukzessive auf 3% reduzierte.

Um Energie zu sparen hatte ich auch gleich den Reichweitenmodus angeschaltet, so dass die Batterieheizung abgeschaltet war und ich den Akku warm gefahren bin.

Bei einer Fahrt von gut 2 Stunden kein Thema.

Wie du auf dem Bild durch die gelbe Linie oben sehen kannst, bin ich sehr moderat gefahren und am Anfang noch um die 100 km/h, später dann sogar nur noch LKW-Tempo gefahren.

​Der Tesla Supercharger in Kamen stellt mich auf eine harte Probe…

​Für meinen Vlog wollte ich den Ladestart filmen, denn ich wusste, dass wenn man den Akku komplett leer fährt, es durchaus ein Viertelstunde dauern kann, bis die Ladung startet. Bei 3% hatte ich nicht damit gerechnet…

​19 Minuten tat sich gar nichts. Immer wieder mal tauchte ein paar kW Ladeleistung in der Anzeige auf aber nach wenigen Sekunden brach die Ladung wieder zusammen.

Weil gerade ein Tesla Mitarbeiter eine Probefahrt am Supercharger veranstaltet hat, habe ich ihn gefragt, was ich machen kann und er empfahl mir, den Supercharger zu wechseln.

Gesagt, getan. Nach weiteren 4 Minuten floss endlich der Strom, nach 8 Minuten bei 6% SOC ging die Ladeleistung auf 90 kW und bei 20 kW erreichte mein Tesla Model S dann die Spitze von 94 kW bevor er dann ab 45% SOC diese wieder langsam reduzierte.

​Diese Verzögerung von insgesamt 31 Minuten führte dann dazu, dass wir wegen eines zusätzlichen Staus um Bremen nicht mehr rechtzeitig ankamen, um das Model X in Hamburg zur Probefahrt abzuholen.

Auf dem Tesla Tuesday in Hamburg konnte mir leider auch kein Mitarbeiter von Tesla erklären, warum mein Model S so lange gebraucht hat, bis das Laden gestartet hat.

Da ich im Winter noch viele Kilometer fahren und dieses Erlebnis in Zukunft vermeiden will, werde ich jetzt im Tesla Freunde Forum einen Post machen und hoffe, dass ich dort fachkundige Hilfe bekomme.

Hattet ihr bereits ein ähnliches Erlebnis beim Laden wie ich? Dann hinterlasst mir einen Kommentar.

2 Responses

  1. Hallo Dirk,
    vermutlich lässt es sich sehr leicht erklären, warum dein Auto am Supercharger
    in Kamen nicht sofort geladen hatte.
    Dein Auto hatte am Hotel gestanden und damit war der Akku auch komplett ausgekühlt beim Start gewesen. Wegen der knappen Reichweite hattest du dann den Reichweitenmodus eingeschaltet und bist zuletzt auch noch hinter einem Lkw mit circa 90 km/h gefahren.
    Damit ist der Akku bei der Ankunft am Supercharger eben doch kalt gewesen, weil im Reichweitenmodus der Akku nicht mehr gewärmt wird.

    Ein Aufladen eines kalten Akkus mit Gleichstrom funktioniert jedoch nicht, so dass zunächst der Strom zum Aufwärmen des Akkus verwendet werden muss. Alternativ hätte die Methode von Björn Nyland kurz vor dem Erreichen des Supercharger die Wartezeit erheblich verkürzen können. Dazu fehlte Dir allerdings die nötige Batteriekapazität.

    Björn Nyland – How to quickly heat up freezing cold Tesla battery
    https://www.youtube.com/watch?v=c1C-tPkevIA&t=22s

    Leider funktioniert auch eine schnelle Ladung mit CHAdeMO nicht, weil ebenfalls dafür eine Aufwärmung des Akkus erfolgen muss.
    Bei CHAdeMO steht überdies nur eine geringere Stromstärke zur Verfügung, so dass die Aufwärmung ebenfalls länger dauert.

    Wir können das gern einmal beim Kaffee vertiefen, da ich in Deiner Nähe (bei Kiel) wohne. Vielleicht finden wir im Jahr 2018 einen Termin zum gemeinsamen Klönschnack.

    Alles Gute für 2018

    Hans-Georg

    1. Hallo Hans-Georg,
      das dachte ich auch zuerst, dass die Temperatur das Problem gewesen sein könnte.
      Ein Test mit einem anderen Tesla Model S hat dann aber gezeigt, dass auch ein völlig ausgekühlter Akku, der 85 Kilometer zum Supercharger mit Reichweitenmodus an gefahren wurde sofort geladen werden kann.

      Das war die Erkenntnis aus dem Forum:

      Gerhard (gerdi) war so freundlich und hat am Samstag eine Fahrt mit Range Mode on zum Supercharger gemacht und ist dort mit 3% SOC nach rund einer Stunde angekommen. Die Zelltemperatur ist innerhalb der 54 Minuten von 2 auf 17 Grad gestiegen, der Wagen hatte über Nacht draußen bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt gestanden.

      Die Rekuperationsbegrenzung wurde noch angezeigt als der Ladevorgang begonnen hat, war aber reduziert.

      Das Laden begann nach einer Minute mit 30 kW und ist dann innerhalb der nächsten 6 Minuten zügig auf 80 kW gestiegen, bis es dann nach 19 Minuten die Spitze von 91 kW erreicht hat.

      Diese Werte sind für einen unter 10% gefahrenen S75 normal.

      Meine Erfahrung war ja eine andere.

      Ich bin über 2 Stunden gefahren und die Rekuperationsbegrenzung war schon 1,5 Stunden weg und trotzdem hat es 31 Minuten gedauert bis die Ladung langsam anfing.

      Mein Fazit aus dem Vorfall. Ich werde den Akku überprüfen lassen, weil das ja auch die erste Fahrt nach der Wartung des Akkus war, der schon mal aufgrund von zu geringem Kühlmittelstand wegen Überhitzung ausgefallen war.

      Die ganze Diskussion kannst du hier im Tesla Freunde Forum finden.

      Viele Grüße

      Dirk

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