​Mit dem Model S über die Seealpen und gegen den Mistral zum Beginn der Menschheit

​Nach dem anstrengenden Tag auf den italienischen Autobahnen mit unserem Model S kommen wir heute nicht so richtig los.

Wir machen einen kurzen Spaziergang über den Golfplatz und sehen den ersten Neuschnee der Saision im Hintergrund.

Ein langes Frühstück im Hotel mit einer Hip-Hop-Tanztruppe, die das Frühstück lautstark zum Proben und Diskutieren nutzt und das Packen lässt uns erst um halb 11 starten.

Mit der Tesla App hatte ich den Ladevorgang kurz vor dem Frühstück gestartet und so ist der Akku jetzt auf 99% geladen als wir los fahren.

Wir hoffen, dass wir gut um Turin herum kommen und nicht noch einmal so ein Chaos an einer Mautstation erleben.

​Das Höhenprofil und die Entfernung zum nächsten Supercharger ist anspruchsvoll, alternative Lademöglichkeiten sind nicht vorhanden, so dass wir den Tripplaner mit der Restreichweitenanzeige am Supercharger gespannt anschauen.

​Aus der Erfahrung wissen wir, dass die ersten Angaben zur prognostizierten Restreichweite am Ziel nur Schätzwerte sind, trotzdem fällt die Anzeige mit 28% doch sehr positiv aus, wollen wir doch ein hohes Gebirge und eine weite Strecke überbrücken.

Im weiteren Tagesverlauf macht der Tripplaner bzw. das Schätzeisen, wie er von seinen Kritikern gerne verspottet wird, ein Lotteriespiel aus der Reichweitenanzeige und schwankt zwischen 13% – 28%.

Dabei weiß er noch gar nichts von seinem größten Widersacher, der uns mit voller Breitseite erwischt, als wir die Seealpen verlassen haben.

Doch bis dahin fahren wir relativ ungestört über die italienischen Autobahnen und werden nur von einem Mautmitarbeiter beschimpft weil wir das korrekte Wort für Quittung auf Italienisch nicht kennen aber auf eine bestehen.

​Wir sind heilfroh als uns an der letzten Mautstation ein freundlicher Mitarbeiter verabschiedet und fahren direkt in die Berge.

Die Straße windet sich in Serpentinen immer höher hinauf und wir begegnen den ersten Motorradgruppen, die hier ihr Wochenende verbringen in dem sie die Straßen hoch und herunter wedeln.

Ich genieße mal wieder den kraftvollen und leisen Elektroantrieb und schraube mich zwischen den Motorräder ganz entspannt zur Passhöhe nach oben.

Die Passhöhe bei Montgene`vre entpuppt sich als Skigebiet und bietet bei dem schönen Wetter das wir haben einen spektakulären Ausblick.

​Auf der anderen Seite geht es immer weiter nach unten. Wir fahren durch kleine Orte und finden immer wieder spektakuläre Blick.

Auf der Fahrt nach unten gewinnen wir wieder fleißig Energie und wir sind zuversichtlich, dass wir es bis zum Supercharger nach Sisteron schaffen.

Folgend noch ein paar Bildeindrücke aus den Seealpen…

​Als wir aus den Seealpen auf die Autobahn abbiegen trifft uns der Mistral mit voller Wucht.

Er ist so stark, dass das Polster, was wir uns aufgebaut hatten, schnell schmilzt und wir sogar zeitweise das Tempo reduzieren und bewusst defensiv fahren, um den Verbrauch zu drücken.

​​Der nächste Schock trifft uns, als wir mit 19% Restreichweite, also im gelben Bereich zum Supercharger abbiegen und die Ladestationen (Stalls) mit Hütchen blockiert sind.

Auf den 2. Blick sehen, dass einer der vier zugänglich ist und wir stellen uns direkt dort hin.

Wir laden eine Stunde in der ich Büroarbeit mache und kommen so von 19% auf 94% SoC.

​Dabei werden wir wild im Tesla Model S vom Mistral durchgeschüttelt, der bei der Stärke trotz 18 Grad Lufttemperatur uns frösteln lässt.

Das Budgethotel in dem wir auf Toilette gehen ist etwas unheimlich, checkt man doch hier an einem Automaten ein und findet keine Menschenseele in der Lobby.

So können wir auch nicht klären, warum die anderen Stalls mit einem Hütchen blockiert sind, ob das Falschparker abhalten soll oder auf einen Defekt hinweist. Wir wissen es nicht.

Wir haben uns entschlossen so voll zu laden, weil wir uns am Abend mit Bandick, der mit seinem Twizzy nach Valladolid fährt auf einem Campingplatz treffen werden und nicht wissen, ob wir dort laden können.

So müssen wir mit Strom für 2 Tage und bis zum nächsten Supercharger kalkulieren.

​Die Wiedersehensfreude ist groß und ein guter Platz für unsere Elektroautos und Zelt von Bandick schon ausgesucht.

Er lädt bereits über den Campingadapter seinen Twizzy am Stellplatz.

Wir kämpfen gegen den Mistral und den steinharten Boden während meine Frau gegen die Windböen ankocht und uns ein leckeres Abendbrot macht.

​Es ist schon dunkel als wir mit dem Essen fertig sind ​und deswegen hänge ich auch das Model S erst am nächsten Morgen über den Juice Booster 2 an die Campingdose, denn wir brauchen um auf 90% von den 54% zu kommen 11 Stunden und nicht wie der Twizzy 2,5 Stunden für 100%

​Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende und wir lassen uns vom Mistral in den Schlaf wiegen und hoffen, dass er über Nacht nachlässt, so dass wir morgen mit weniger Gegenwind den Tag verbringen können.

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