9. Tag Nordkapptour mit dem BMW i3 von Alteidet nach Tromsö

Mit Frühsport in den Tag, eine Fahrt in den Regen und ein Auswanderer mit E-Autofragen

Den großen Innenraum unserer Hütte nutzen wir, um mal wieder unsere Morgengymnastik zu machen. Mit dem weiten Blick über den Fjord, ein ganz besonderes Vergnügen.

Damit unser Akku für die Weiterfahrt gut gewärmt war, startete ich kurz vor unserer Abfahrt die Standklimatisierung.

Sofort viel der SOC auf 99%. Die 8 Ampere aus der Steckdose, konnten den Energieverbrauch nicht ausgleichen, der für die Akkuheizung erforderlich war.

Um 9 Uhr fuhren wir dann mit 100% SOC los, denn nach dem anfänglich hohen Energiebedarf der Standklimatisierung hatte der Juice Booster 2 es doch noch geschafft, den Akku zu 100% zu laden.​

Nach gut 1,5 Stunden Fahrt und 86 Kilometern machten wir einen kurzen Ladestopp an einem Typ-2-Lader in Sörkjosen.

Lediglich 20 Minuten später hatten wir wieder so viele Kilometer zusätzlich geladen, dass wir trotz 2 Fährüberfahrten und den damit eventuell verbundenen nicht vom Navi kalkulierten Energieverlusten (z.B. durch Standklimatisierung während der Wartezeit oder wegen des An- und Ausschalten des Autos), unser Ziel in Tromsö sicher erreichen sollten.​


Auf der Fahrt zur ersten Fähre nach Olderdalen wurden wir von einer beeindrucken Fjordlandschaft wie aus dem Bilderbuch begleitet. Tiefblaues Wasser, schneebedeckte Berge und immer wieder hügelige Straßen mit einem gelben Mittelstrich die sich durch saftig grüne Weiden schnitten. Umrahmt wurden sie von den typischen roten oder grauen Holzhäusern am Straßenrand.

Von Olderdalen fuhren wir eine Dreiviertelstunde nach Lyngseidet und kürzten so den Weg nach Tromsö spürbar ab.

Die Fähre kostete umgerechnet 9 Euro, auch für Elektroautos.​

Auf der Fahrt zur nächsten Fährpassage von Svensby fuhren wir wieder im Konvoi und erreichten wie bei der Ankunft in Olderdalen direkt die Fähre und hatten somit so gut wie keine Wartezeit.​

In Breivikeidet angekommen schien für einen ADAC-Wohnmobilfahrer ein sehr hohes Preisgeld für die Zieldurchfahrt in Tromsö ausgelobt worden zu sein.

Wie von Sinnen überholte er ein Wohnmobil nach dem anderen in der endlos langen Schlange an Fahrzeugen, die sich aus der Fähre ergossen.

Im Gegensatz zu meinen bisherigen Fährerfahrunge, auch in Norwegen, überlies uns die Crew beim Herunterfahren unserem Schicksal und machte neben dem ganzen Chaos Pause.

Bisher kannte ich es so, dass jede Spur einzeln von und auch auf die Fähre gewunken wurde.

​Bei beiden Fährfahrten war es so, dass sich die Autos auf die Fähre drängelten und auch herunter drängelten und ich war froh, als wir wieder auf der Landstraße fuhren. Zumindest bis das ADAC-Wohnmobil an uns vorbeifuhr und sich in letzter Sekunde in die Schlange hinein quetschte...

Je näher wir nach Tromsö kamen desto ausdauernder wurde der leichte Nieselregen.​

Im Tromsöfjord angekommen, hatte sich dort eine Regenwolke festgesetzt und begleitete uns bis spät in die Nacht mit sanftem Regen.​

Den Campingplatz fanden wir schnell, wir buchten eine einfache Hütte, die aufgrund ihrer Lage in der Nähe einem touristischen Hotspot ein entsprechendes Preisniveau hatte und beschlossen aufgrund des schlechten Wetters und der engen Hütte, unseren Waschtag um einen Tag zu verschieben und gleich einen Ausflug in die Stadt zu machen.

Weil wir das klapperige Stromnetz des Campingplatzes nicht belasten wollten, fuhren wir zum nächsten Schnelllader in die Stadt. Ja, du hast richtig gelesen, wir sind wieder im Schnellladerland 🙂

Nach dem uns das Navi zum gesperrten Tunnel nach Tromsö geschickt hatte, unser RTTI (real Time Traffic Information = Echtzeit Verkehrssituationsinformation) scheint immer noch nicht so ganz fit in Norwegen zu sein, nach dem es uns in Finnland komplette im Stich gelassen hatte, fanden wir den Weg über die Brücke in die Stadt.

Vorbei an alten Häusern, einer futuristischen Feuerwehrwache, die so große war, dass sie auch einer deutschen Großstadt Ehre machen würde, kamen wir zum Schnelllader, der an einer Circle K Tankstelle stand und von Grönn Kontakt betrieben wurde.​

Im strömenden Regen luden wir die Wagen, ich machte die üblichen Fotos, bestätigte die erste Ladung, behob eine noch bestehende Störung im Verzeichnis, als es plötzlich an unserer Scheibe klopfte.

Ein junger Mann fragte mich auf deutsch, ob wir wirklich aus Eckernförde kommen würden und gab sich als Deutscher zu erkennen, der seit einigen Jahren in Tromsö lebte und am nächsten Tag nach Deutschland mit seinem 24-kW-Leaf fahren wollte.

Von mir wollte er wissen, wie die Situation bei den Schnellladern Richtung Süden sei. Leider konnte ich ihm dabei nicht helfen, da wir ja aus dem Norden kamen und auf der Hintour über Schweden gefahren sind.

Mit seinem Leaf hatte er eine Reichweite von rund 100 Kilometern und plante so, zumindest bist Trondheim, an jedem Schnelllader zu laden, ggfs. auch noch unterwegs bei Restaurants, wenn der Abstand zu groß ist.

Wir fachsimpelten noch ein paar Minuten, bis es ihm und mir dann doch zu nass wurde und wir uns eine gute Reise wünschten.

Kurz nach dem er verschwand, meldete die Säule einen Ladefehler und stellte die Schnellladung bei gut 80% ein.

Erst hatte ich die Idee, den anderen Schnelllader in Tromsö aufzusuchen, dann dachte ich, dass es blöd wäre, die Säule funktionslos zu hinterlassen und rief somit die Hotline von Grönn Kontakt an.

Der Supportmitarbeiter sagte mir, dass die Säule immer wieder mal Probleme hätte und startete sie aus der Ferne wieder neu.

Ich lud dann noch bis 98% den Akku und danach suchten wir für den i3 noch einen passenden Hintergund für ein Fotoshooting.

Dazu musste dann die Bibliothek und auch die Kirche herhalten, die du vielleicht schon kennst.

Danach fuhren wir zum Campingplatz zurück, machten uns Abendbrot und gingen früh ins Bett.​

Click Here to Leave a Comment Below 0 comments