4 Responses

  1. Das ist eine interessante Entwicklung, von der wir in Deutschland nicht nur beim Kaufpreis der E-KFZ sondern auch von Akzeptanz bis hin zu Ladesäulen noch weit entfernt sind! Inwieweit ist der günstige Strompreis und die Höhe VerfügbRkeit dafür Ursache?

    1. Hallo Thomas,
      ich denke das das Wichtigste ist, das wir in Deutschland aus dem Henne – Ei – Kreislauf heraus müssen.
      D.h. es muss erst mal in Vorleistung gegangen werden bei der Ladeinfrastruktur damit die Reichweitenangst Vergangenheit ist.
      Bei vielen Gesprächen merke ich, dass es auch eine Umstellungssache im Kopf ist.
      Ich habe ja am Anfang selber gedacht, oh Gott, dann muss ich alle 150 – 200 Kilometer 40 Minuten warten, bis ich weiter fahren kann.
      Das man diese Zeit sehr gut mit anderen Aktivitäten nutzen kann und dann insgesamt viel entspannter ankommt als wenn man durchfährt, merkt man dann erst in der Praxis.
      Aktuell dürfte in Deutschland der Strompreis keine große Rolle spielen, da noch extrem viele Ladestationen kostenlos sind.
      So habe ich für meine erste Langstreckentour von Kiel nach Köln und zurück insgesamt für ca. 1.100 Kilometer 12,71 inkl. MwSt. an Strom gezahlt.
      Was das große Fragezeichen bei der Tour war, funktionieren die ausgesuchten Ladestationen an der Autobahn oder nicht.
      Da der Abstand in Deutschland zwischen den Ladestationen noch zu groß ist, teilweise bis zu 160 Kilometer z.B. auf der A24, strande ich dann irgendwo, wenn eine Säule mal nicht funktioniert.
      Das ist der Grund warum ich heute, für meine geschäftlichen Langstreckenfahrten, noch einen Tesla brauche, denn da weiß ich das mindestens ein paar Supercharger pro Standort funktionieren und kann schon übers Navi sehen wie viele frei, also in Betrieb sind.
      Bei den üblichen Triple-Chargern, z.B. von Tank und Rast an den Autobahnraststätten weiß ich nie was mich erwartet. Ist der Lader belegt, ist er kaputt? Und wenn ich dann mit 30 Kilometer Restreichweite ankomme und es nicht bis zur nächsten Schnellladestation an der Autobahn schaffe, muss ich hoffen, dass im Umkreis auf dem Land eine Alternative ist. Das ist sehr selten ein Schnelllader und mit Glück ein Typ-2-Lader doch dann lade ich nur noch 1 Kilometer Reichweite pro Minute und nicht mehr 4 wie am Schnelllader, so dass sich dann meine Ladezeit von 20 – 40 Minuten auf 1,5 bis 2,5 Stunden ausdehnt.
      Das kann man bei Geschäftsfahrten nicht tolerieren, im Urlaub ist das ein nettes Abenteuer.

      D.h. um die Elektromobilität auf der Langstrecke für alle sicher zu machen, ist der Ausbau der Ladeinfrastruktur extrem wichtig.
      Wir haben das bei der Heimreise am letzten Tag erlebt, wo tatsächlich dann ein Lader einen Komplettausfall hatte. Wäre dort in Dänemark nicht innerhalb der nächsten 30 Kilometer der nächste Lader gewesen, hätten wir auf Langsamladen ausweichen müssen.

      Wenn dann die Elektroautos zusätzlich noch eine reale Reichweite auf der Autobahn von 250 – 300 Kilometern haben, ist das alles gar kein Problem mehr.

      Es ist eine spannende Zeit und ich denke mit jedem Monat werden die möglichen Probleme geringer und wenn wir die Nordkapptour nächstes Jahr wiederholen würden, wäre sie schon deutlich weniger aufregend, weil auch im hohen Norden, mehr Ladestationen dazu gekommen sein werden.

      Viele Grüße

      Dirk

  2. Nach den rund 2200 km im Leaf von Nord-Norwegen bis nach Hamburg hatten es nun die letzten 180 km zwischen Hamburg und Hildesheim in sich. 3 Ladestation, 3 x beim Service anrufen müssen. Die erste Station wollte nicht starten, die nächste wollte mein Kabel nicht wieder hergeben (musste auf einen Techniker warten), die letzte konnte auch durch einen Neustart von der (sehr freundlichen) Hotline nicht zum Leben erweckt werden. So wird das nix mit der Elektromobilität in Deutschland…

    Kleiner Kommentar zu deinen Oslo-Beobachtungen: Für Oslo kommt noch der Faktor Zeitersparnis dazu. E-Mobile dürfen Busspuren benutzen. Wer mal in der Rushhour auf der E6 nach Oslo rein (oder raus) gefahren ist weiß, dass man da locker 20-30 Minuten pro Richtung sparen kann. Generell für das Land sind aber sicher Punkt 1 und 2 am Wichtigsten. Inzwischen gibt es so viele E-Mobile, dass man während der Kernzeit mindestens einen Passagier im Auto haben muss um weiterhin Busspuren nutzen zu dürfen. Über kurz oder lang werden die E-Mobile da ganz verbannt werden, aber bis dahin kann man noch einiges an Fahrzeit sparen.

    1. Hi Daniel, vielen Dank für deinen Bericht und deine Ergänzungen.
      Bezüglich der Zeitersparnis bei der Nutzung von Busspuren habe ich eine Studie gelesen, dass das sehr große Auswirkungen auf die Kaufbereitschaft für ein Elektroauto hatte. Ich kann mir gut vorstellen, dass das fast noch mehr wiegt als Geld, denn wie heißt es so schön, Zeit kann man nicht kaufen. Wenn man dann an dem Stau auf den Busspuren vorbeifährt ist das natürlich ein sehr großes Argument für das Elektroauto.
      Ich hoffe, du bist wieder gut in Tromsö angekommen und hattest keine Probleme mit den Ladestationen?
      Viele Grüße

      Dirk

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