15. Tag Nordkapptour mit dem BMW i3 von Trofors nach Ringebu

Wir bekommen kein Frühstück, überqueren das letzte Fjell und ich suche über 30 Minuten nach E-Autos bis sie plötzlich aus dem Boden sprießen
Unser Plan, nach dem wir um viertel nach sechs Uhr morgens in Trofors aufgebrochen sind, unterwegs ein Frühstück zu bekommen, gestaltet sich viel schwieriger als gedacht.
Wir haben nicht bedacht, dass in der norwegischen Provinz, auch Tankstellen am Samstag später öffnen als in den Städten, wo sie häufig schon um 7 Uhr oder früher auf haben.
Als wir dann nach 2 Stunden Fahrt die erste Tankstelle sehen, natürlich geschlossen, geben wir auf.
Wir essen das restliche Pitabrot mit Nugatti, einer Nussnougatcreme.
Es sollte fast 170 Kilometer dauern, bis wir an diesem Tag einen offenen Supermarkt finden, bei dem wir hätten einkaufen können.
Schon in Mittelschweden hatten wir die Erfahrung gemacht, dass es beim Übergang zwischen Mittel- und Nordschweden eine große Versorgungslücke gab. Das betraf nicht nur die Ladestationen, sondern auch das Handynetz und die Dinge des täglichen Bedarfs.
Sowohl im Norden als auch natürlich im Süden ist die Versorgung deutlich besser. Nur mit Ausnahme der Schnelllader, die man im Norden Skandinaviens auch noch nicht so häufig findet.

Sobald wir die Durststrecke überwunden haben und in Mittelnorwegen in die Nähe einer größeren Stadt kommen, ist das Navi von Ladestationen übersät.
Laden wir an einer dieser Säulen, so treffen wir häufig Leaf-Fahrer, die dort ihre E-Autos laden, denn der Leaf ist hier das mit Abstand am häufigsten genutzte E-Auto.
Die Ladestationsdichte und die Frequenz gibt uns einen Blick, wie es in einigen Jahren in Deutschland aussehen kann.
Nach dem wir durch die liebliche Landschaft Mittelnorwegens gefahren sind, überqueren wir ein letztes Mal auf dieser Tour ein Fjell, eine Hochebene.
Auf der anderen Seite fahren wir in das Tal, in dem so bekannte Städte wie Lillehammer und Oslo liegen.
Die Ladesäulendichte steigt mit jedem Meter, den wir weiter ins Tal hinab kommen.
Ich komme auf die fixe Idee, ein paar E-Autos auf der Straße zu fotografieren.
Doch wie von Zauberhand sind sie verschwunden. Über 30 Minuten sitze ich mit der Kamera in der Hand auf der Lauer, aber als dann endlich ein Tesla kommt, kann ich ihn nicht fotografieren, weil eine Mittelleitplanke dazwischen ist.
Es war wie verhext, aber wir haben uns köstlich amüsiert.
Am letzten Schnelllader in Ringebu, einem kleinen Nest, das zwei Schnellladerstandorte am Bahnhof hat, laden wir auf und gehen währenddessen unser Abendbrot und Frühstück einkaufen.
Da wir heute viel bergab gefahren sind, haben wir einen sensationell niedrigen Verbrauch von 12,3 kWh/100 km. Weniger als der NEFZ.


Weil das Wetter mitspielt, bauen wir heute zum ersten Mal ein Zelt auf und übernachten nicht in der Hütte. Die Mücken, die uns beim Aufbau stechen freut es, wir sind froh, dass der Schlafbereich vom Zelt mückendicht ist.
Es ist Samstag und so werden wir Zeuge der Feierfestigkeit der norwegischen Dauercamper und freuen uns, als die kurze Nacht zu Ende ist.
Ein nicht angekündigter Regenschauer wiegt uns in den Schlaf, den wir uns nach diesem Hammertag mit 645 Kilometern und einer Reisezeit von fast 13 Stunden wohl verdient haben.