​Tesla Model S sagt: „Fahrzeug muss gewartet werden – Leistungsverringerung“ und mein Sportwagen wird zu einem e-Bike

​Auf der Rückfahrt vom Treffen des Tesla Motor Club Germany am Supercharger Braak ereilte mich um kurz nach 22 Uhr das erste wirklich ernsthafte und auch gefährliche Problem bei meinem Tesla Model S.

Ich war ungefähr 30 Kilometer auf der Autobahn mit Tempo 120 km/h und Tempomat gefahren, als plötzlich die Warnmeldung erschien: „Fahrzeug muss gewartet werden – Leistungsverringerung“.

Von meinen bisherigen Fahrten war ich gewöhnt, dass das Model S bei zu vollem oder zu kalten Akku aber auch bei sehr hohen Geschwindigkeiten oder Beschleunigung die Leistung reduziert. Doch diese Warnung hatte ich noch nicht gesehen.

​Als sie auch nach ein paar Minuten nicht weg ging, rief ich den Pannenservice an. Zum Glück hatte mir kurz vorher jemand erklärt, dass ich im Online-Handbuch vom Tesla unter dem Suchbegriff Pannenservice, die Telefonnummer vom Pannenservice finden und ihn auch gleich anrufen kann.

Gesagt getan.

Nach kurzer Zeit ging jemand von der Hotline ans Telefon und schaute dann live, während der Fahrt, nach dem ich mich kurz identifiziert hatte, in die Software meines Autos und stellte fest, dass die obige Warnmeldung zu sehen ist.

Er fragte mich, ob ich gerade sehr stark beschleunigt oder gerade geladen hätte, beides war aber nicht der Fall.

Da ich bisher mit Tempomat gefahren war, konnte ich erst als ich aus einer Baustelle von Tempo 60 auf 120 km/h beschleunigen wollte, bejahen, dass wirklich die Leistung reduziert worden war.

Wie drastisch die Leistung vom Tesla Model S wirklich reduziert war, konnte ich in 2 erstaunlich gefährlichen Situationen kurze Zeit später feststellen…

​Im ersten Moment fühlte sich der Beschleunigungsvorgang aus der Baustelle etwas zäh an, aber das Model S gewann an Fahrt.

Den Tipp des Supportmitarbeiters, bei der nächsten Gelegenheit rechts ran zu fahren, das Model S auszuschalten und neu zu starten wollte ich nicht direkt umsetzen, befanden wir uns doch kurz vor halb 11 Uhr nachts auf einer abgelegenen Landstraße.

Der Mitarbeiter meinte, dass ich erst mal weiter fahren könne und sagte mir, dass er das Problem mit dem Fehlerbericht an mein Servicecenter weiterleiten und diese sich dann bei mir melden würden.

​Auf der Landstraße fuhr ich ruhig mit 100 km/h dahin, als ein LKW vor mir auftauchte. Ich musste auf 80 km/h abbremsen und nutze dann eine große Lücke im Gegenverkehr, um zu überholen.

Zum Glück war sie wirklich groß, denn Model S beschleunigte kaum und ich kam gerade noch so wieder vor dem LKW auf meinen Seite.

Der Schreck saß mir im Nacken und so zögerte ich dann im nächsten Ort, aus dem Stillstand über eine Hauptverkehrsstraße zu beschleunigen.

Ich ließ eine extra große Lücke und gab dann erst zaghaft, nach 2 Metern dann sogar Vollgas.

Das Tesla Model S beschleunigte mit der Power eine e-Bikes und ich kam im Traptempo gerade noch rechtzeitig über die Straße.

Zum Glück musste ich den Rest nur noch 30 km/h fahren, ohne anzuhalten.

Am Zwischenziel angekommen habe ich dann kurz das Model S verlassen, abgeschlossen und wieder neu geöffnet.

Durch diesen Reset war alles wieder in Ordnung.

Ein ungutes Gefühl blieb für die nächsten Kilometer, doch mit der Zeit fasste ich wieder Vertrauen.

​Nach dem Vorfall Freitag Nacht, führte mich dann mein Weg aus Hamburg zurück von der Probefahrt des Sion von Sono Motors am Servicecenter vorbei und dort schilderte ich mein Problem.

Der Mitarbeiter empfahl mir, möglichst wenig mit dem Model S zu fahren und erst mal die Fehleranalyse abzuwarten. Da Tesla mir jedoch keinen Ersatzwagen stellen konnte und ich in den nächsten Tagen 2.500 Kilomter fahren musste, blieb mir nichts anderes übrig, als mein Model S zu nehmen.

Einige Stunden später rief Tesla mich dann an und sagte mir, dass die Analyse ergeben hätte, das Luft im Kühlsystem des Akkus sei. Dies könne von einem Lufteinschluss oder einem geknickten Schlauch herrühren.

Einen Reparaturtermin konnte mir Tesla dann erst 7 Wochen später anbieten.

Bei diesem wird das erneut aufgetretene Problem mit meiner Heckklappe, das du vielleicht aus dem Reparaturtagebuch von meinem Tesla Model S kennst, ebenfalls behoben.

Denn die Heckklappe von meinem Tesla passt nicht ins Auto. Sie scheuert unten links auf der Stoßstange und unten rechts am Kotflügel.

Damit die Klappe neu justiert werden kann, muss das Heckfenster entfernt und die Scharniere dann neu justiert werden. Das macht dann der Karosseriebauer.

​Zum Glück ist heute, gut 2.500 Kilomter nach der Fehlermeldung, alles ruhig geblieben und die Aussage vom Teslamitarbeiter, die Fehlermeldung von meinem Model S kann nie wieder oder sofort bzw. gelegentlich auftreten, mit dem für mich günstigsten Fall eingetreten.

3 Responses

  1. Hallo

    mich würde mal interessieren, ob dieser Fehler öfters vorgekommen ist.
    Ich habe das Problem mittlerweile zum dritten Mal und es war auch bei mir einige male sehr kritisch.
    Tesla kommt mir auch nicht wirklich entgegen und meint wohl eher so, dass ich das Fahrzeug zu sehr trete und es zumal nicht für deutsche Autobahnen konzipiert ist.

    Würde mich freuen von deinen Erfahrungen zu hören.

    Grüße
    Harald

    1. Hallo Harald, ich habe schon öfter von zu wenig Kühlmittel bei mehreren Model S gehört. Meist war das aber im Werk nicht richtig aufgefüllt worden.
      Hin und wieder geht auch mal eine Kühlmittelpumpe kaputt, so wie das bei mir der Fall war.
      Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kühlmittelpumpe von zu schneller Autobahnfahrt überstrapaziert wird, aber ist es denn so, dass du häufig lange Strecken Vollgas auf der Autobahn fährst?
      Ich fahre meist zwischen 130 und 150 km/h und habe seit dem ersten Austausch kein Problem mehr damit gehabt.
      Viele Grüße

      Dirk

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