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AutorenbildDirk Henningsen

News KW50: Die günstigsten Langstrecken - Elektroautos

Aktualisiert: 14. Dez.

Herzlich willkommen zu den 7 Top-E-News der Kalender-Woche 50. Wie jede Woche präsentiere und analysiere ich kurz und knapp die 7 wichtigsten Nachrichten zur E-Mobilität.

 

Das waren auch in dieser Woche News die die E-Mobilität spürbar beeinflusst haben, besonders kontrovers diskutiert worden sind, leider negative Auswirkungen auf die Branche haben, Themen die weitere Fragen aufwerfen, ein gutes Angebot waren, sowie die Zahl der Woche.

 



 

Die Schlagzeilen im Überblick:

 

Top Nachricht

P3-Chargingindex enthüllt die günstigsten Lademeister

 

Kontroverseste Nachricht

Ist der XPeng G6 eine chinesische Kampfansage an Tesla und europäische Autohersteller?

 

Negativste Nachricht

Agenturmodell bei VW gescheitert, Besserung erst ab 2026

 

Fragezeichen der Woche

Ist die Hauptuntersuchung noch zeitgemäß?

 

Preistipp der Woche

Hyundai Inster ab 23.900 Euro

 

Zahl der Woche

Tesla wurde auch im November vom VW-Konzern deklassiert und verkauft nur gut halb so viele Model Y wie Skoda Enyaqs

 

Die Top-Nachricht startet mit meinem Lieblingsthema, die Suche nach E-Autos die auf der Langstrecke möglichst schnell von A nach B kommen.

Hierfür hat die auf Elektromobilität spezialisierte Unternehmensberatung zum 4. Mal Ladetests durchgeführt und den P3-Chargingindex für 2024 ermittelt.

 

Bei der Ermittlung des Langstreckenmeisters werden der Verbrauch und das Ladeverhalten berücksichtigt, um eine für die Praxis relevante Aussage zu erhalten. Als Praxisverbrauch wird der vom ADAC eco-Test genommen, da dies ein genormter praxisnäherer Test ist als die Ergebnisse aus dem WLTP-Verbrauchstests.

 

Das Ziel ist es, 300 Kilometer Reichweite in 20 Minuten nachladen zu können. Fahrzeuge die dies erreichen haben den Index 1. Bessere 1,03, das war z.B. der Wert vom Kia EV6 der als erstes E-Auto das Ziel übertroffen hat. Schlechtere liegen bei z.B. 0,71, wie der Audi Q8 55 e-tron.

 

Jetzt weißt du, warum ich als Langstreckenfahrer den Kia EV6 2022 gekauft habe.

 

P3 teilt die Fahrzeugklassen in Ober- und Mittelklasse, die Grenze liegt bei 62.500 Euro Bruttolistenpreis.

 

Die Kleinwagenklasse wurde dieses Mal nicht getestet, weil es zu wenige Neuheiten gab. Zum Glück ändert sich das gerade, wie wir auch beim heutigen Preistipp sehen.

 

In der Oberklasse lädt der Porsche Taycan im Durchschnitt am schnellsten, da er die Ladeleistung über 300kW bis fast 60% halten kann, der XPeng G9 zwar eine höhere Spitzenladeleistung hat, aber früh und deutlich abregelt.

 

Vermutlich werden wir im nächsten P3-Chargingtest dann bereits Ladeleistung an die 400kW sehen, aktuell setzt sich das Spitzenfeld der 800-Volt-Fahrzeuge mit gut 300kW von den 400-Volt-Systemen ab, die gut 200kW laden können.

 

Bei den 400-Volt-Fahrzeugen ist der Nio ET5 zu nennen, der zwar nur 175kW in der Spitze lädt aber eine sehr flache Ladekurve hat und ab 65% Akkufüllstand auf dem Niveau der 800-Volt-Systeme lädt.

 

Entscheidend ist jedoch für einen guten Index die Kombination aus Ladeleistung und Verbrauch.

 

Weil der ET5 20,1kWh/100km im ADAC eco Test verbraucht und nur knapp über den 19,7kWh/100km vom Porsche Taycan liegt und nur vom Mercedes-Benz EQE SUV und BMW i5 eDrive40 unterboten wird, landet er auf Platz 2 mit 0,98 Indexpunkten.

 

BMW und Mercedes können den Verbrauchsvorteil aufgrund der niedrigen Ladeleistung somit nicht wettmachen und müssen sich geschlagen geben.

 

Interessant sind auch die Abweichungen zwischen WLTP- und ADAC ecoTest-Verbräuchen. Der Kia EV9 fällt hier ins Auge, weil er im ADAC ecoTest 3% weniger verbraucht als beim WLTP-Test und auch der Nio ET5 zeigt mit einem Verbrauchsplus von 4% zum WLTP-Verbrauch, wie wenig Nio ihn für den WLTP-Test optimiert hat und wie sparsam er in der Praxis sein kann.

 

In der Mittelklasse, bei Fahrzeugen unter 62.500 Euro Bruttolistenpreis sind Hyundai mit dem IONIQ 6 und Kia EV6 vertreten aber auch VW mit dem ID.7 Pro, MG 4, BMW mit dem i4 und iX1 oder der Audi Q4 40 e-tron.

 

Langstreckensieger ist der Hyundai IONIQ 6 mit 1,15 Indexpunkten vor dem Kia EV6 mit 1,03 und Polestar 2 mit 0,93.

 

Der IONIQ 6 lädt z.B. aufgrund seines geringen Verbrauchs von 15,5kWh/100km laut ecoTest 234km Reichweite in 10 Minuten und weitere 112 in den nächsten 10 nach, so dass nach 20 Minuten 346km erreicht sind.

 

Schaut man sich im Vergleich das Tesla Model 3 Long Range an, so lädt dieses in den ersten 10 Minuten 160km insgesamt in 20 Minuten 253km. Schlusslicht ist der Opel Astra Electric der trotz eines Verbrauch von 17,4kWh/100km, der liegt tatsächlich auf dem Niveau vom Tesla Model 3, wegen der schlechtesten Ladeleistung auf dem letzten Platz landet.

 

Auch hier zeigt sich, dass Effizienz nur in Kombination mit einer guten Ladeleistung für gute Ergebnisse ausreicht.

 

Im P3 Chargingindex-Ranking über alle Klassen hinweg liegt der Porsche Taycan in der aktuellen, überarbeiten Version unangefochten an der Spitze. 383km Reichweite in 20 Minuten lädt keiner nach.

Der Hyundai IONIQ 6 kommt aber mit 346km auf ein sehr gutes Ergebnis und kostet nur die Hälfte vom Taycan. Dicht gefolgt wird er vom Kia EV6 als Crossover mit 309km.

 

Fazit:

Aktuell zeigen die 800-Volt-Fahrzeuge schon eine beeindruckende Performance bei der Ladeleistung und haben einen großen Abstand zu den 400-Volt-Systemen aufgebaut. Dieser wird nächstes Jahr noch größer, wenn weitere Fahrzeuge wie der Lotus Emeya aber auch erschwinglichere wie der Smart #5 auf den Markt kommen, die Ladeleistung von über 400kW ermöglichen, sofern die 500Ampere-Begrenzung des CCS2-Standards fallen sollte.

 

 

Kontroverseste Nachricht

Ist der XPeng G6 eine chinesische Kampfansage an Tesla und europäische Autohersteller?

 

Die Daten versprechen einiges:

87,5kWh Nettokapazität

280kW Ladeleistung

550km WLTP Reichweite zu einem

Basispreis von 51.600 Euro

 

Das man von XPeng im Gegensatz zu vielen anderen China-Startups, die gerade in China ums Überleben kämpfen noch einiges hören wird ist gewiss, so hat sich VW gerade mit 700 Millionen in der Hoffnung beteiligt, wieder Boden unter den Füßen in Asien zu bekommen.

 

Vom Preis liegt der XPeng schon in der Basisversion knapp unter dem vergleichbaren Tesla Model Y und in der eingangs genannten Top-Version wird der Abstand noch größer, wenn man die temporäre Rabattaktion von Tesla außen vor lässt.

 

Auch die weiteren Werte bezüglich Abmessungen, Fahrleistungen und Ausstattung überzeugen. Wenn dich die Details interessieren findest du wie immer den Link zum Artikel in der Videobeschreibungsbox.

 

Warum für mich die Nachricht zum XPeng G6 kontrovers ist liegt daran, dass sich zwar die Daten von vielen chinesischen Fahrzeugen auf dem Papier immer sehr gut anhören, es aber häufig gravierende Nachteile beim Bedienkonzept, bei den Fahrsicherheitssystemen oder schlicht beim Service gibt.

 

Um für eine breite Käuferschicht in Frage zu kommen müsste der G6 auch in diesen Punkten überzeugen. Vor allem bedeutet das auch im ersten Schritt einen wirkungsvollen Vertrieb in Europa aufzubauen.

 

Wie sich XPeng in diesem Zusammenhang schlägt, wird die nächste Zeit zeigen und erst dann können wir sagen, ob das Auto wirklich eine Kampfansage oder nur eine leere Ankündigung ist.

 

 

Negativste Nachricht

Agenturmodell bei VW gescheitert, Besserung erst ab 2026

 

Es kommt für mich nicht überraschend, aber doch überraschend spät, dass das Agenturmodell für E-Autos bei VW übernächstes Jahr abgeschafft werden soll.

 

Agenturmodell bedeutet, dass die VW-Händler nur noch Vermittler sind, die eine Provision pro verkauftem Fahrzeug bekommen, der Verkauf aber über die VW-Zentrale stattfindet.

 

Dadurch hat der Händler so gut wie keine individuellen Preisreduktionsmöglichkeiten, bekommt weniger Ertrag pro Fahrzeug hat aber auch weniger Risiko, da er keine Bestände mehr kauft, die er dann mit hohen Rabatten verkaufen muss, um den Hof leer zu bekommen.

 

Allerdings hat VW das Konzept nicht vollständig durchdacht. So gab es keine vernünftige Lösung für Gebrauchtfahrzeuge, die im Rahmen des Verkaufs eines Neuwagens in Zahlung genommen werden. Zusätzlich sind die Preise gerade massiv in Bewegung und gerade bei E-Autos ist Flexibilität wichtig, die durch die Zentralisierung nicht gegeben ist.

 

Ob die Änderung zu 2026 rechtzeitig kommt, um den Verkauf in 2025 von E-Autos anzukurbeln?

 

Vermutlich nur, wenn die VW-Zentrale genügend Flexibilität an den Tag legt und die Händler beim Verkauf unterstützt.

 

 

Fragezeichen der Woche

Ist die Hauptuntersuchung noch zeitgemäß?

 

Der TÜV beklagt, dass der bei E-Autos nur Sichtprüfungen durchführen kann und auch die Prüfung von Assistenzsystemen in Fahrzeugen aller Antriebsarten nicht wirklich möglich ist.

 

Deswegen sei es dringlich, die Hauptuntersuchung zu überarbeiten und an die aktuellen Fahrzeugtechnologien anzupassen.

 

Wir können uns also darauf einstellen, dass sich einiges ändern wird, so dass dann nicht mehr eine leuchtende Motorkontrolllampe oder eine Airbag-Lampe zum TÜV-Durchfallen führt, sondern womöglich auch ein falsch justierter Spurhalteassistent oder ein zu hoher Innenwiderstand eines Hochvoltakkus.

 

Ich hoffe, dass hier mit Augenmaß gearbeitet wird und die Autohersteller und Servicewerkstätten praktische Tipps geben können.

 

 

Preistipp der Woche

Hyundai bringt den Inster ab 23.900 Euro raus.

Das Fahrzeug ist 3,8m lang und hat bis zu 49kWh an Bord, so dass es bis zu 370 WLTP-Kilometer weit kommt.

An der Ladesäule wird mit ordentlichen 85kW in 30 Minuten von 10-80% aufgeladen, 11kW AC stehen für die Wallbox und co. zur Verfügung.

 

Ich kann mir vorstellen, dass er als Zweitwagen für viele einen möglichen Einstieg in die E-Mobilität bedeutet, denn mit vielen Sicherheits- und Assistenzsystemen sowie Komfortfunktionen wie beheizbare Außenspiegel, Klimaanlage und Smartphone-Integration bietet er ein interessantes Preis-Leistungsverhältnis.

 

 

Zahl der Woche

Tesla wurde auch im November vom VW-Konzern deklassiert und verkauft nur gut halb so viele Model Y wie Skoda Enyaqs

3.066 Skoda Enyaq sind im November zugelassen worden. Damit führt der VW-Konzern nicht nur die Zulassungsstatistiken an, sondern ist gleich auch noch mit 2.613 Neuzulassungen beim ID.7 und mit 2.394 beim ID.4/5 vertreten.

 

Obwohl Tesla nur 1.769 Model Y im November verkauft hat, liegt es mit 26.657 im Jahresverlauf noch vorne, der Enyaq mit 22.980 auf dem zweiten Platz gefolgt vom ID4/5 mit 19.752 auf dem dritten.

 

Das schwache Ergebnis bei Tesla ist vermutlich auf den bevorstehenden Modellwechsel bzw. das fürs nächste Jahr angekündigte Facelift zurückzuführen, allerdings liegt das neue Model 3 mit 416 Zulassungen im November auf Jahressicht gesehen auf dem 20. Platz.

 

Tesla scheint es nicht mehr so leicht zu fallen, sich gegen die stärkere Konkurrenz durchzusetzen, das liegt allerdings vor allem am schlechten Flottengeschäft, dort wo der VW-Konzern traditionell stark ist.

 

Ich hoffe das News-Format hat dir gefallen?

Gib mir gerne ein Feedback, auch mit Änderungsideen, so kann ich die News für dich immer weiter optimieren.

 

Ich freue mich wenn wir uns im nächsten Video wiedersehen.

 

Bis dann dein Dirk Henningsen


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