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Alpentour mit dem Tesla Model S Tag 1 von Kiel nach Backnang

Der erste Tag unserer Langstreckentour mit dem Tesla Model S

Nach dem ich von unserer Tour mit dem BMW i3 zum Nordkapp im Juni / Juli 2017 ausführlich berichtet habe, folgt nun ein Tourbericht über unsere Reise mit dem Tesla Model S von Kiel über die Alpen zum Mittelmeer und zurück über Frankreich.

​Ich hatte das Glück einige geschäftliche Termine zu einer interessanten Tour zusammen stellen zu können, so dass ich das Vergnügen, mein Model S zu fahren damit verbinden konnte.

Besonders gespannt bin ich, wie sich das Reisen mit dem Model S vom Reisen mit dem BMW i3 unterscheidet. Zum einen haben sie mehr Gemeinsamkeiten als man denkt und doch trennen sie Welten, die wir im Reisealltag spüren werden.

Der erste Tag unserer Tour führte uns von Kiel nach Backnang, zum Hauptsitz meiner Firma und meinem Unternehmens- und Steuerberater.

Der größte Unterschied zum BMW i3 ist beim Ladenetzwerk von Tesla, den sogenannten Superchargern - wie sie tiefstablerisch von Tesla genannt werden - zu finden.

Sie gehören aktuell mit bis zu 135 kW Ladeleistung zu den schnellsten Ladern der Ladeinfrastruktur. Allerdings kommen zu den aktuell üblichen Ladestationen von 50 kW immer mehr schnellere dazu.

Das Besondere bei den Tesla Superchargern ist neben ihrer Schnelligkeit jedoch die Einfachheit des Ladevorgangs.

Sie müssen nicht aktiviert oder freigeschaltet werden, sondern man muss nur einen Knopf am Stecker drücken, dann öffnet sich der Ladeport am Tesla von alleine, den Stecker einstecken und die Ladung beginnt automatisch.

Es ist keine RFID-Karte erforderlich, es müssen keine Knöpfe gedrückt werden, um die Ladung zu starten usw.

"Einen Tesla zu laden ist einfacher als ein Auto mit Benzin oder Diesel zu betanken."

Zudem kann ich im Navi des Model S oder X auch noch sehen wie viele Supercharger belegt und wie viele frei sind. So kann ich mir mit großer Sicherheit ausrechnen, ob ich direkt oder mit einer Wartezeit laden kann.

Da es aktuell gerade an den Autobahnen 6 - 14 Ladestationen - die sogenannten Stalls - an einem Ort von Tesla gibt, sind die Wartezeiten die Ausnahme und Situationen wie in Amerika, wo manche 4 Stunden warten, um ihren Tesla laden zu können, in Europa undenkbar.

Als erfahrene Elektromobilisten haben wir unser Model S, um den Akku zu schonen gar nicht vor der Reise vollgeladen sondern sind mit knapp 70% SOC (State of Charge = Akkustand) gestartet, weil wir so sicher zum ersten Supercharger, an dem wir sowieso hätten laden wollen, gekommen sind.

Dort haben wir dann 50 Minuten gefrühstückt und so die erste Ladepause gut ausgenutzt, denn diese ist nur wegen des Frühstücks so lang geworden, gebraucht haben wir sie in der Länge nicht.

Denn unser Ziel, um schnell und schonend voranzukommen ist, zwischen 20% und 75% SOC zu operieren. Denn ist der Akku voller als 75% so lädt das Model S langsamer als unserer BMW i3 am CCS-Lader, ist der Akku leerer als 20% wird dieser mehr gefordert.

Ohne zur optimalen Langstreckenstrategie ins Detail gehen zu wollen - hier werde ich noch einmal einen extra Artikel mit den neuesten Erkenntnissen aus 4.000 Kilometer Langstreckenfahrten mit dem Model S schreiben - kann man sagen, dass die erste Etappe mit einem vollen Akku von z.B. 90% oder sogar 100% die längste ist und dann in den folgenden Etappen das Fahren von Supercharger zu Supercharger Sinn macht.

Bei den folgenden Etappen lädt man dann immer nur so viel, wie man bis zum nächsten Supercharger braucht, weil man so im den Schnellladebereich des Akkus bleibt und je nach Akkugröße bis zu 120 kW Ladeleistung hat.

So sahen unsere Ladestopps auf der 745 Kilometer langen Tour mit dem Model S von Kiel nach Backnang aus:

  1. Ladestopp nach 150 Kilometer in Bispingen. Dauer 1:03, SOC von 29% auf 98%. Ladeweile: Spaziergang mit dem Hund und Frühstück
  2. Ladestopp Stauffenberg nach 241 Kilometer. Dauer 36 Minuten. SOC von 24% auf 83% Ladeweile: Kurzer Sparziergang mit dem Hund und Pinkelpause.
  3. Ladestopp Würzburg nach 201 Kilometer. Dauer 34 Minuten. SOC von 25% auf 80%. Ladeweile: Kurzer Sparziergang mit dem Hund. Pinkelpause.

Nach dem 3. Ladestopp stellte sich für uns dann die Frage, wie wir die 150 Kilometer bis nach Backnang und die Fahrt von Backnang zum nächsten Supercharger am Folgetag planen wollten.

Denn leider gibt es direkt gegenüber von unserem Hotel eine Typ-2-Ladestation, mit der wir unseren Tesla innerhalb von 4 Stunden gut wieder hätten aufladen können, doch diese gehört zum Charge-now-Netzwerk und darf nur von BMW-Fahrzeugen genutzt werden.

Zwar haben wir für unseren BMW i3 die Ladekarte, dürfen diese aber nicht für unser Model S nutzen.

So hätte uns unser Hotel mit einem sogenannten Destination Charger aushelfen müssen, doch die Bereitschaft sich mit diesem Thema zu beschäftigen, war in dem Hotel nicht vorhanden.

Hoteliers, die Destination Charger für Tesla anbieten haben mehrere Vorteile.

Ihr Hotel wird im Navi und auf der Seite von Tesla als Lade- und Übernachtungsort genannt. Man kann direkt aus dem Navi heraus mit dem Auto im Hotel anrufen und bekommt so Gäste, die ansonsten vorbei gefahren wären.

Ähnlich ist das mit Internet. Am Anfang war das eine echte Zusatzleistung für die Gäste. Mittlerweile verliert man Gäste, wenn man kein Internet anbietet.

Ob das mit der Lademöglichkeit sich auch so entwickeln wird, werden wir sehen.

Auf jeden Fall führte die fehlende Lademöglichkeit für unser Tesla Model S dazu, dass die Reichweite am nächsten Morgen eingeschränkt war.

Wir hatten noch gut 100 Kilometer Restreichweite. An sich kein Problem, da der nächste Supercharger in Leonberg nur 53 Kilometer entfernt war, doch da dieser nicht direkt auf der Route ins Montafon, unsere nächste Tagesetappe, lag und auch noch durch den morgendlichen Berufsverkehr führte, war dieser Supercharger keine gute Option.

Wie wir uns doch noch zum Supercharger nach Ulm durchgemogelt haben, schreibe ich dir im Tagesbericht für den 2. Tag.

Jetzt freue ich mich erst mal auf mein Geschäftstreffen in Backnang, denn neben viel Hilfe beim Auf- und Ausbau meiner Firmengruppe, habe ich die Initialzündung zur Elektromobilität und zum Kauf meines Teslas von meinem Unternehmensberater bekommen.

​Der fährt auch ein Model S und so wird dies ein spannender Abend mit einem interessanten Austausch unter Tesla-Fahrern und bringt mir neue Impulse zum Ausbau meiner Firma.

Wenn du ein Model S oder X fährst und bereits Langstreckenerfahrung hast, dann hinterlasse doch ein Kommentar mit deiner Erfahrung, ich freue mich darauf.

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