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16. Tag Nordkapptour mit dem BMW i3 von Ringebu nach Oslo

Wir können fast nicht abreisen, sehen ohne Ende Teslas und viele BMW i3s und finden neben dem Schnelllader an unserem Campingplatz ein Einhorn

Der Morgen beginnt mit einer Überraschung. Es ist nicht nur deutlich nasser und hat die ganze Nacht immer wieder geregnet, sondern wehrt sich der Boden massiv beim Abbau des Zeltes.

Wir bekommen die Heringe von unserem Zelt nur mit großer Mühe herausgezogen, zwei müssen wir sogar mit einem Spaten ausgraben.

Der Regen hat in Kombination mit dem harten Lehmboden ganze Arbeit geleistet und mich vor ein Problem gestellt, dass ich aus über 40 Jahren Campingerfahrung nicht kannte.

Durch diesen Zwischenfall verzögert sich die Abfahrt um eine halbe Stunde und wir kommen erst kurz nach 9 Uhr los. Zum Glück soll es heute nur rund 250 Kilometer bis nach Oslo gehen.

Auf​ unserer Fahrt Richtung Oslo begegnen uns nicht nur jede Menge Tesla, wir fahren sogar an einem Service Center vorbei.

Einen Tag später, sollten wir die Erklärung bekommen, warum es um Oslo herum, so viele Tesla gibt und nicht wie in den anderen Städten bisher, eher preiswerte Elektroautos wie Leaf, Zoe und Co.

Auch sehen wir das erste Mal auf unserer Fahrt gehäuft BWM i3s

Unsere gefühlte Rangfolge ist Tesla, VW e-Golf, BMW i3 und dann die üblichen Verdächtigen wie Leaf, Zoe und die Drillinge.

Je näher wir Oslo kommen, desto mehr Ladesäulen tauchen in der Navianzeige auf.

Es ist eindeutig, wir sind in der europäischen Hauptstadt für Elektromobilität angekommen.

Selbst vor unserem Campingplatz, auf dem Parkplatz eines kleinen Supermarktes finden wir 2 Schnelllader an dem wir dann auch sogleich aufladen, während wir einchecken und unsere Einkäufe machen.

Auch hier zeige ich einem Norweger, wie der Schnelllader funktioniert. Offensichtlich habe ich ein Händchen für Erstlader.

Während er mir erzählt, dass er seinen i3 gestern bekommen hat und jetzt das erste Mal am Schnelllader zum Testen laden will, sehe ich aus dem Augenwinkel ein "Einhorn" einparken.

Es ist ein Opel Ampera e.

Nach dem ich meinem Gesprächspartner kurz erklärt, wie er laden muss, bitte ich ihn kurz um eine Unterbrechung, um mir den Ampera e näher anschauen zu können.

Denn in Deutschland ist der Opel Ampera e so selten wie ein Einhorn, insgesamt werden 2017 und 2018 nur 88 Stück verleast, kaufen kann man sie gar nicht.

Da ich beinahe, einen von zwei Ampera e, die man in Kiel leasen konnte, bekommen hätte, bin ich natürlich jetzt sehr neugierig, ihn live zu sehen.

Denn zum Zeitpunkt meiner Kaufentscheidung, konnte ich den Wagen ja noch nicht einmal sehen geschweige denn fahren und testen.

Was macht den Ampera e so ungewöhnlich?

Seine Reichweite von 520 Kilometer nach NEFZ, in der Praxis sind wohl bis zu 350 - 400 Kilometer möglich und der günstige Preis von rund 40.000 Euro.​

Leider übersteigt die Nachfrage die Produktionskapazitäten um ein Vielfaches, so dass es zu der ungewöhnlichen Situation kommt, dass in Deutschland über 2 Jahre verteilt nur 88 Autos verleast werden können während Norwegen, als Elektroautoleitmarkt eine deutlich höheren Anzahl an Autos erhält.

Der Verkauf von Opel führt verschlechtert die Liefersituation zusätzlich, so dass der Ampera e wohl leider das beste Auto am Markt bleibt, was man wohl aber - zumindest in Deutschland - nicht kaufen kann.

Und sollte sich dann 2019 die Liefersituation doch noch verbessern, dann ist der Vorsprung den Opel gegenüber seinen Mitbewerbern hatte, aufgebraucht.

Wirklich jammerschade, dass Opel diesen Vorteil nicht nutzen kann und schade, dass dieses Auto nur einem kleinen Teil von Nutzern den Einstieg in die Elektromobilität bieten kann.


Der Fahrer, der Wagen gehört seiner Frau, erzählte mir, dass sie den Wagen blind letzten Sommer reservieren mussten und er ihn jetzt 2 Tage zuvor ausgeliefert bekommen hatte.

Neben der großen Reichweite bietet der Ampera e eine gleich gute Beschleunigung wie der BMW i3 und gehört somit zu den sportlichen Elektroautos.

Der Kofferraum war erstaunlich tief und somit groß, leider ließ sich die Rücksitzbank nicht zu einer ebenen Fläche umklappen, ein Grund warum ich mich damals gegen den Opel entschieden hatte.

Insgesamt hinterließ der Opel Ampera e einen guten Eindruck bei mir, auch wenn die Materialien etwas billig wirkten und mit dem vergleichbar teuren BMW i3 nicht mithalten konnten.

Dafür hat der Ampera e eine doppelt so große Reichweite und einen fast doppelt so großen Akku als der BMW.

Das Treffen vom Ampera e am Supermarktlader machte mir wieder deutlich, wir sind in der Hauptstadt der Elektromobilität.

Aus diesem Grund beschlossen wir, noch einen weiteren Tag in Oslo zu verbringen, und uns im Stadtbild umzusehen, um zu wissen, was uns in einigen Jahren in Deutschland erwarten kann.

Den Abend ließen wir am Zelt ausklingen und machten uns Gedanken, wo wir am nächsten Tag in Oslo auf die Spurensuche der Elektromobilität im Alltag gehen würden.

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